Im urbanen Raum immer mit Mykorrhiza pflanzen
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Zuletzt aktualisiert am Samstag, 26. September 2015 12:35
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Veröffentlicht am Mittwoch, 30. September 2015 14:30
Noch sind Sie ein Geheimtipp - die Mykorrhizapilze. Sie versorgen Pflanzen mit Nährstoffen und verhelfen Ihnen so zu mehr Wurzelwachstum.
Mykorrhiza heißt übersetzt „Pilzwurzel“. Gemeint ist ein Pilz, der mit den Wurzelspitzen einer Pflanze eine Lebensgemeinschaft, hierbei hat die Pflanze einen positiven Nutzen und das auf ganz natürliche Weise komplett ökologisch. Es handelt sich bei der Mykorrhiza um eine Lebensgemeinschaft zwischen Pilzen und Pflanzenwurzeln, die beiden Organismen das Leben leichter macht.
Jeder Partner zieht Vorteile daraus: Der Pilz nimmt aus den Wurzelzellen der Pflanze wertvolle Vitamine und Zuckerstoffe auf, die er selbst nicht produzieren könnte, weil ihm das dafür notwendige Blattgrün fehlt. Die Pflanze erhält im Gegenzug Wasser und Nährstoffe, wie Stickstoff und Phosphor aus dem Pilzgeflecht, da die Pilze Nährstoff- und Wasservorkommen im Boden besser erschließen können. Das unterirdische Pilzgeflecht (Myzel) verwächst mit der Pflanzenwurzel und vergrößert auf diese Weise ihre Wurzelfläche. Die Pflanze hat nun die Möglichkeit, ein weitläufigeres Gebiet abzudecken und tiefer in den Boden vorzudringen. Sie wird besser versorgt und ist durch ihre gute Ernährung widerstandsfähiger gegenüber Witterungseinflüssen, Krankheitserregern und Schädlingen. Selbst ungünstige Umweltbedingungen wie beispielsweise hohe Salzkonzentrationen und länger anhaltende Trockenheit im Boden werden mit Hilfe des Pilzes von der Pflanze besser ertragen.
In den mitteleuropäischen Wäldern leben die Bäume ausnahmslos mit Mykorrhiza-Pilzen zusammen. Von den sichtbaren Fruchtkörpern, die uns als eigentliche Pilze bekannt sind, gehören mehr als ein Drittel zu den Mykorrhiza-Pilzen. Sowohl Speisepilze, wie z.B. der Steinpilz, als auch giftige Exemplare zählen dazu. Ein Teil der Pilze ist auf einen einzigen Partner spezialisiert, beispielsweise der Lärchenröhrling, der nur mit der Lärche in Symbiose lebt. Andere Mykorrhiza-Pilze sind weniger wählerisch und gehen Lebensgemeinschaften mit allen Laub- oder Nadelgehölzen ein. Von allen Landpflanzen, die auf der Erde vorkommen, können etwa 90 Prozent eine Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen eingehen.
In der ungestörten Natur funktioniert die Mykorrhiza- Symbiose nach wie vor allein. In gestörten Böden, wie z.B. in der Großstadt, auf intensiv bewirtschafteten Flächen oder nach Baumaßnahmen, ist diese Symbiose gestört. Es können viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, vergehen, bis sich die Mykorrhiza-Symbiose neu ausbildet, wenn überhaupt. Im ökologischen Landbau werden deshalb Anbauflächen gezielt mit Mykorrhiza-Pilzen geimpft, um ausgelaugte Böden wieder zu rekultivieren.
Nun gibt es auch verschiedene Mykorrhiza - Produkte für den Hobbygärtner, die speziell für jede Pflanzengattung entwickelt wurden.
- Biomyc™ Vital - für 90% krautige Pflanzen und Laubgehölze (auch Thuja)
- BioMyc™ Ekto Vital - für Nadelgehölze
- BioMyc™ Rhodo Vital - für Rhododendren und Azaleen
Was ist beim Einsatz von BioMyc™ Vital Mykorrhizapilz-Konzentraten zu beachten?
Verzichten Sie in den ersten acht Wochen nach dem Ausbringen des Mykorrhiza-Präparats auf Pflanzenschutzmittel jeglicher Art und achten Sie auch zukünftig darauf, dass keine Pilzbekämpfungmittel (Fungizide) unmittelbar in den Boden gelangen. Düngergaben sollten Sie künftig nur noch in organischer Form zuführen. Die Zufuhr von übermäßig hohen Gaben von Nährstoffen, insbesondere mineralische Langzeitdünger wie Blaukorn oder Nitrophoska sowie hohe Schwefelgaben können die symbiotischen Effekte der Mykorrhiza, und somit ihre Wirkung, mindern.
Da der Mykorrhiza-Pilz im Gegensatz zum Dünger nicht verbraucht wird, ist im Normalfall bei allen Pflanzen nur eine einmalige Beimpfung nötig, es sei denn die Pflanze wird umgesetzt. Eine Fehldosierung kann es bei Mykorrhiza-Präparaten nicht geben. Wenn zu wenig Mykorrhiza-Substrat verwendet wird, setzt die Wirkung erst später ein, da die Mykorrhiza länger braucht, um sich auszubreiten. Zuviel Mykorrhiza-Substrat schadet nicht, da es sich um ein rein biologisches Produkt handelt, welches für Mensch, Tier und das Bodenleben völlig unschädlich ist. Findet der ausgebrachte Mykorrhiza-Pilz keinen Symbiose-Partner, stirbt er ab, ohne den Boden oder Pflanzen zu gefährden.
Wichtig: BioMyc™ Vital Mykorrhizapilz-Konzentrate müssen so nah wie möglich am Wurzelballen platziert werden. Bei der Auspflanzung in die freie Natur kann die Aufwandmenge verdoppelt werden. Nach der Anwendung immer gut wässern!
Einsatz von Nematoden gegen Dickmaulrüßler
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Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 23. September 2015 08:19
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Veröffentlicht am Freitag, 25. September 2015 08:00
Die warmen Temperaturverhältnisse in den letzten Monaten haben dazu geführt, dass sich Dickmaulrüsslerarten an diversen Pflanzen wie z.B. Pfingstrosen, Clematis, Rosengewächsen, Eiben, Farnen, Liguster, Flieder, Rhododendron, Wein, Johannisbeeren und an diversen Kübelpflanzen stark ausgebreitet haben.
Der Befall ist am buchtenförmigen Fraß an den Blatträndern erkennbar. Diese Blattschäden sind eher eine optische Beeinträchtigung, die Pflanzen nehmen keinen ernsthaften Schaden. Sobald aber die einzelnen Pflanzen ihre Vitalität einbüßen (Welke, glanzloses Erscheinen, absterbende Triebe auch Totalausfall), fressen die Larven der Käfer an den Wurzeln, am Wurzelhals und der unteren Stammbasis. Die Larven höhlen auch Rhizome und Knollen aus wie z. B. von Begonien. Diese Schäden machen deutlich, dass eine Bekämpfung der Larvenstadien besonders wichtig ist, um den Entwicklungszyklus zu unterbrechen und die Populationsmenge im Garten oder an den Kübeln zu reduzieren. Bei Neupflanzungen ist eine Bekämpfung aufgrund der noch nicht ausreichend vorhandenen Wurzelentwicklung notwendig.
Eine bei richtiger Anwendung zuverlässige Bekämpfungsmöglichkeit ist seit Jahren der Einsatz von Nematoden (Heterorhabditis bacteriophora und Steinernema carpocapsae). Diese Fadenwürmer werden im Gießverfahren ausgebracht, sie dringen im Boden in die Dickmaulrüsslerlarven ein und bringen die Käferlarven zum Absterben. Diese Nematoden sind für Menschen und Haustiere völlig ungefährlich. Zurzeit herrschen optimale Bedingungen für den Einsatz.
Die Nematoden können über Bestellkarten geordert werden. Die Nematoden erhält man dann über den Postweg direkt nach Hause. Die Einsatzmenge ist von der zu behandelnden Gartenfläche abhängig, Angaben finden Sie dazu bei den Anbietern.
Umgehend nach Erhalt sollten sie ausgebracht werden; dafür werden sie in Wasser gegeben und unter häufigem Umrühren mit der Gießkanne ausgebracht. Der Boden muss feucht sein und in den nächsten zwei Wochen ohne Staunässe feucht bleiben. Bei bereits festgestelltem Pflanzenverlust durch Dickmaulrüsslerlarven ist die Anwendung im nächsten Frühjahr (Bodentemperatur über 12°C ab etwa Mitte April bis Ende Mai) zu wiederholen. Den Behandlungserfolg könnte man 14 Tage nach der Applikation an bräunlich verfärbten Larven feststellen.
Quelle: Pflanzenschutzamt Berlin